Warum hat sich PET zum Nonplusultra in der Flaschenproduktion entwickelt?

Der Kunststoff Polyethylenterephthalat, gemeinhin als PET bekannt, hat sich in unserem Alltag fest etabliert. In den 1950er Jahren entdeckt, wurde er zunächst nur für die Herstellung von Folien verwendet, aber dank ständiger Forschung und technologischer Entwicklungen haben sich seine Anwendungsmöglichkeiten erheblich erweitert. Vor allem wurden aus ihm glatte, leichte und unzerbrechliche Flaschen hergestellt, die sich schnell gegen Glasflaschen durchsetzten und bereits in den 1970er Jahren den Verpackungsmarkt beherrschten. In diesem Artikel möchten wir erklären, warum PET zum Nonplusultra in der Flaschenproduktion geworden ist und was diesen Kunststoff zu einem solchen Phänomen macht. Viel Spaß beim Lesen!

Eine kurze Analyse der Eigenschaften von PET

Der Erfolg von PET als Flaschenmaterial für Lebensmittel und Haushaltschemikalien ist u. a. auf seine physikalischen und chemischen Eigenschaften zurückzuführen. Dies sind einige von ihnen:

  • Transparenz und Ästhetik – diese Eigenschaften sorgen für eine ansprechende Präsentation der Produkte, was in der Lebensmittelindustrie von großer Bedeutung ist. Der Kunde kann die Konsistenz und die Farbe des Produkts ungehindert prüfen. Beide Aspekte können Aufschluss über die Frische des Produkts geben und beeinflussen daher die Kaufentscheidung.
  • Festigkeit und Langlebigkeit – PET ist extrem widerstandsfähig gegen mechanische Beschädigungen und zerbricht nicht, ganz im Gegensatz zu Glas. Es ist darum auch sicherer in der Anwendung.
  • Chemische Beständigkeit – Polyethylenterephthalat ist physiologisch inert und beständig gegen Stoffe wie verdünnte Säuren oder Öle. Diese Eigenschaft macht es zu einem idealen Material für die Verpackung von Lebensmitteln, Kosmetika und Haushaltschemikalien.
  • Formbarkeit und Einfärbbarkeit – der Kunststoff PET kann während des Produktionsprozesses leicht geformt werden und ermöglicht daher die Herstellung individuell gestalteter Flaschen. Darüber hinaus kann er eingefärbt werden, was wieder neue Designmöglichkeiten für optisch ansprechende Verpackungen eröffnet.
  • Recycling und Nachhaltigkeit – PET ist ein vollständig recycelbarer und darum umweltfreundlicher Werkstoff. Vor allem kann PET den Recyclingprozess mehrmals durchlaufen, ohne dass die Qualität der aus diesem wiedergewonnenen Rohstoff hergestellten Produkte leidet.

Die Verwendung von PET in der Verpackungsindustrie

PET-Verpackungen finden in der Lebensmittel-, Kosmetik-, Pharma- und Chemieindustrie breite Anwendung. PET-Flaschen dienen für die Verpackung von Getränken, Säften, Mineralwässern, Ölen, Soßen, Milch und Kefir, Kosmetika, Medikamenten, Reinigungsmitteln und vielen anderen Produkten. Dank seiner einzigartigen Eigenschaften ist der Kunststoff aus der Verpackungsherstellung nicht mehr wegzudenken und gewährleistet Sicherheit, Ästhetik und Umweltfreundlichkeit.

Vorteile von PET gegenüber Glas

Dank ihrer vielen Vorteile gewannen PET-Flaschen schnell an Beliebtheit, wurden zur vorherrschenden Lösung in der Verpackungsindustrie und verdrängten die traditionellen Glasverpackungen bei vielen Anwendungen. Das lässt sich u. a. durch folgende Umstände erklären:

  • Niedrigere Verarbeitungstemperatur – PET lässt sich bereits bei 180 Grad Celsius formen, während Glas auf etwa 1.700 Grad Celsius erhitzt werden muss. Das bedeutet einen deutlich niedrigeren Energieverbrauch sowie geringere Treibhausgasemissionen bei der Herstellung von PET-Verpackungen.
  • Geringeres Gewicht – PET-Verpackungen sind viel leichter als Glasverpackungen. Das erleichtert den Transport, senkt die Logistikkosten und trägt zum Umweltschutz bei. Die leichten PET-Flaschen sind auch für die Verbraucher bequemer zu benutzen.
  • Höhere Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigungen – PET ist sehr unempfindlich gegen mechanische Beschädigungen, im Gegensatz zu Glas, das leicht zerspringt. Dies verringert das Risiko von Verlusten während der Produktion und des Transports aufgrund von Beschädigungen der Verpackung.
  • Möglichkeit der Beschaffung von Rohstoffen aus erneuerbaren Quellen – neben dem Recycling von PET können die Primärrohstoffe für seine Herstellung zumindest teilweise aus erneuerbaren pflanzlichen Rohstoffen (BIO-PET) gewonnen werden.
  • Besser entwickeltes Recyclingverfahren – das PET-Recyclingverfahren war das erste, das von der Europäischen Union gesetzlich geregelt wurde Dadurch konnte es sich dynamisch weiterentwickeln und ist heute das technisch ausgereifteste System für die umweltschonende Rückgewinnung von Kunststoffen.

Eine Variante der Produktion von PET-Flaschen

Beschäftigen wir uns näher mit einer der technologischen Varianten für die Herstellung von PET-Flaschen: Aus PET lassen sich viel einfacher Flaschen und andere Verpackungen mit den gewünschten Formen und Eigenschaften fertigen als aus Glas. Das Verfahren umfasst mehrere Schritte:

  1. Herstellung von Vorformlingen – der erste Schritt ist die Herstellung von Vorformlingen mit dem Spritzgussverfahren, welches gewährleistet, dass die Abmessungen und Wandstärke präzise kontrolliert werden können.
  2. Blasen der Flaschen – die Vorformlinge werden anschließend erhitzt und in Formen geblasen, wo sie die gewünschte Flaschenform annehmen. Dieser Schritt erfordert eine spezielle Ausrüstung und eine präzise Kontrolle von Temperatur und Druck, um eine gleichbleibende Qualität und Festigkeit der Flaschen zu gewährleisten.
  3. Kühlung und Stabilisierung – nach dem Blasen werden die Flaschen gekühlt und stabilisiert, damit sie ihre endgültige Form und mechanischen Eigenschaften erhalten.
  4. Etikettierung und Verpackung – Schließlich werden die Flaschen etikettiert und für Transport und Vertrieb verpackt.

Bei der Herstellung von PET-Flaschen können auch Barriereadditive zugesetzt werden. Diese sollen die Produkte in den Verpackungen länger frisch halten und vor äußeren Einflüssen schützen und zudem das Risiko des Auslaugens von Verpackungsbestandteilen in das Produkt verringern.

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